"Jedes Jahr haben wir Studierenden hier ca. 120.000€ an Geldern zur Selbstverwaltung zur Verfügung. Angesichts dieser Summen könnte ein Campus noch viel größer und mutiger denken, als das bisher der Fall war. Darum geht es beim PABU", sagt Enoch Tabak, Mitbegründer der Initiative Partizipatives Budget. Er ist zugleich OMNIBUS-Mitarbeiter und studiert Internationale Beziehungen, Philosophie und Urbanes und setzt sich in unterschiedlichster Weise mit der Idee der direkten Demokratie auseinander. Mit dem Erfurter Beispiel im Rücken könne man das Ganze möglicherweise auf mehrere Unis in Deutschland ausweiten, mit noch interessanteren Spielräumen. Es sei gerade in diesen Zeiten wichtig zu lernen, gemeinsam über Sachfragen abzustimmen.
Insgesamt 6 Vorschläge wurden eingereicht und 4 zur Abstimmung zugelassen. Es ist eine bunte Mischung: Die Studenten haben die Wahl zwischen einem bewegungsfördernden Arbeitsplatzkonzept für die Bibliothek, Qualitätskugelschreibern, einem Campus-Klavier und Silent-Disco-Equipment. Nicht alle Vorschläge schöpfen die 5.000 € voll aus.
“Das ist ein toller erster Anfang, so haben wir uns das vorgestellt", freut sich Lea Hildebrandt von der Initiative PABU. Auch sie hat einen Vorschlag eingereicht. Natürlich sei sie auf das Ergebnis gespannt, finde aber gleichzeitig den Prozess und die Einladung zu Ideen noch wichtiger und interessanter.
Dieser Meinung war auch die Erfurter Studierendenschaft. Vor einem Jahr stimmte sie in einer von der Initiative herbeigeführten Urabstimmung zu 78 Prozent für die Einführung des PABUs.