In Ecuador hat jetzt eine wegweisende, landesweite Volksabstimmung über die Ölförderung im Yasuni-Nationalpark und anderen Waldgebieten stattgefunden. Nahezu 60% der Abstimmenden haben sich für ein Ende der Ölförderung und den Rückbau aller Förderanlagen innerhalb eines Jahres ausgesprochen. Damit soll ein Naturreservat mit weltweit einmaliger Biodiversität geschützt werden. Auch die dort in selbstgewählter Isolation naturnah lebenden Menschen sollen so vor der industriellen Vereinnahmung geschützt werden.
Diese Volksabstimmung hat eine große Strahlwirkung
Pedro Bormeo, Rechtsanwalt und einer der Unterstützer der Abstimmung denkt, dass diese Abstimmung Signalcharakter hat – für sein Land, aber auch darüber hinaus. „Es könnte mehr Referenden zur Folge haben, unser Land basisdemokratischer machen und das könnte Modellcharakter für andere Länder haben“, so seine Prognose.
In Ecuador ist die Gesellschaft in großer Bedrängnis von kriminellen, brutal agierenden Interessensgruppen. Vor wenigen Tagen wurde dort noch der Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio, der sich gegen Korruption ausgesprochen hat, ermordet.
Landesweite, direktdemokratische Sachentscheidungen beweisen ihre Notwendigkeit gerade, wenn die Bevölkerung ansonsten aus der Zukunftsgestaltung ferngehalten wird.
Wir brauchen dringend anwendungsfreundlich geregelte Volksabstimmungsgesetze für alle Hoheitsebenen
Jeder Mensch für sich und alle gemeinsam tragen wir die Verantwortung für die großen Zukunftsfragen. Wir können sie nur selbst und direkt entscheiden. Das kann uns keine Partei abnehmen, denn sie machen "ihr Ding". Sie repräsentieren uns nicht.