„Ich sage, in dem Augenblick, wo die Mehrheit erkannt hat, wo ihre Interessen liegen und wie sie ihre Interessen durchsetzen kann – einfach über das Prinzip der Volksabstimmung – und indem sie sich in dem Sinne organisiert, in dem Augenblick werden sich die Verhältnisse ändern.“
Joseph Beuys, 3.3.1972, Interview Zeitschrift pardon
In diesem Jahr hätte Joseph Beuys seinen 100. Geburtstag feiern können. So wird es in diesem Jubiläumsjahr viele Ausstellungen und Aktionen, Feiern und Veranstaltungen geben. Offen bleibt, was sich davon verwirklichen kann.
Der Düsseldorfer Künstler Joseph Beuys war einer der bedeutendsten internationalen Künstler des 20. Jahrhunderts. Mit seiner künstlerischen Arbeit, besonders aber durch die Verbindung der „Organisation für Direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ mit seiner Aussage „Jeder Mensch ist ein Künstler“, hat er über Deutschland hinaus eine revolutionäre Kraft ausgelöst, die er bis zu seinem Tod 1986 immer weiter aus der Kunst heraus befeuert hat. Diese Kraft und Botschaft wird heute von immer mehr Menschen empfangen und verstanden.
Die Botschaft lautet: Der Mensch hat den künstlerischen Auftrag, sich selbst und die Natur zu befreien. Joseph Beuys erweiterte die Gestaltungsaufgabe der Kunst auf das gesamte Leben. Die von ihm geschaffene Verbindung von Kunst und Demokratie erzeugt die Kraft, die notwendig ist, um aus einem Zukunftsimpuls heraus die bestehenden Verhältnisse in stimmiger Weise zu gestalten.
Die Verwirklichung der Direkten Demokratie ist dabei von entscheidender Bedeutung. Jeder Mensch hat, unabhängig von seiner Bildung und Herkunft, das Potential zur Freiheit. Es ist in jedem Menschen, in seiner Individualität, seinem ICH, in seiner Kreativität begründet. Joseph Beuys hat dafür die Zauberformel gefunden: "Jeder Mensch ist ein Künstler."
Und jeder Mensch ist gleichberechtigt in der Bestimmung und Gestaltung des RECHTS. Das verwirklicht die Direkte Demokratie. Sie gründet in der Freiheit eines jeden Menschen und geht von allen aus. Wir sind der SOUVERÄN des RECHTS. Jede Stimme zählt gleich viel.
Der OMNIBUS für DIREKTE DEMOKRATIE ist aus dieser gemeinsamen Arbeit mit Beuys hervorgegangen. Er wurde 1987, ein Jahr nach dem Tod von Joseph Beuys, auf der internationalen Kunstausstellung documenta 8 in Kassel eröffnet und führt diesen künstlerischen Auftrag weiter.
So wird der OMNIBUS auch in diesem Jahr von April bis November unterwegs sein, im Gepäck einen Vorschlag, wie die Direkte Demokratie in Deutschland verwirklicht werden kann. Jeder kann sofort in diese Arbeit mit einsteigen.
Es sind in diesem Jahr bereits einige Veranstaltungen geplant...