by Michael von der Lohe
Es ist nicht einfach, die Atmosphäre friedlich zu halten, da große Emotionen im Spiel sind. Die notwendigen Veränderungen, die jetzt auf Grund von zunehmenden Einsichten in der Klimafrage und der Biodiversität gewonnen werden, verlangen nach einer Umstellung der gewohnten landwirtschaftlichen Wirtschaftsweise. Auf den wesentlichen Nenner gebracht: Alles, was nicht ökologisch ist, ist Misswirtschaft! Noch kürzer: Ökologie = Ökonomie.
Wir, als gesamte Gemeinschaft, dürfen die Last, Gewohnheiten und finanzielle Notwendigkeiten zu verändern, nicht den Bauern allein aufbürden. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die in ersten Schritten durch das Volksbegehren angegangen werden soll. Das müssen wir aber auch gemeinsam abstimmen. Der schon immer eigenständige bäuerliche Charakter, der sich durch die Bewirtschaftung von Grund und Boden herausbildet und die großen wirtschaftlichen Abhängigkeiten, entstanden durch Verlockungen und Versprechungen industrieller Vereinfachungen, sind gewiss ein Hindernis zur Einsicht in die Maßnahmen, die das Volksbegehren vorschlägt.
Die organisierte Bauernschaft setzt auf einen eigenen Weg, den „Niedersächsischen Weg“ zur Artenvielfalt. Der Wunsch ist, die eigenen Vorstellungen umzusetzen, mit einem auf politischem Wege ausgehandelten Prozess, der im wesentlichen auf Absichtserklärungen setzt, statt auf rechtlich verbindliche Regelungen, die durch die gesamte Bevölkerung abgestimmt werden. Sollte tatsächlich ein neuer, sinnvoller Schritt erfolgen, dann nur, weil es das „Volksbegehren Artenvielfalt.Jetzt!“ gibt. Ansonsten würde sich wieder kaum etwas bewegen. Diese Erfahrung haben wir schon längst in Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg gemacht.
Jetzt hier das Hintergrundpapier von OMNIBUS-Gesellschafterin Brigitte Krenkers lesen: Der OMNIBUS für Direkte Demokratie - im Volksbegehren „Artenvielfalt.Jetzt!“ in Niedersachsen (PDF)