Bericht Unternehmen Grundeinkommen. Am 14. November luden Michael von der Lohe und Kurt Wilhelmi zum Workshop "Bedingungslosigkeit" im Jugend- und Kulturzentrum Forum3 in Stuttgart ein. Zunächst beschrieb Michael von der Lohe in wunderbarer Weise mit an die Wand projizierten Fotos den OMNIBUS als ein Forschungsunternehmen der Demokratieentwicklung und erläuterte, wie diese Arbeit aus dem erweiterten Kunstbegriff heraus entsteht, wie also der „künstlerische Gestus“ auf die Gestaltung aller Lebensgebiete anwendbar ist.
Kurt Wilhelmi setzte diesmal in seinem Beitrag den Schwerpunkt auf eine Betrachtung des rückfließenden Geldes. Unternehmen, die im Verkauf ihrer Erzeugnisse Überschüsse erzielen, geben einen Teil davon ab an das Unternehmen Grundeinkommen, damit auch dieses seine Kredite regelmäßig wieder ablösen kann. So der Finanzierungsvorschlag des OMNIBUS für das Grundeinkommen. Und genau auf diese Weise könne in Zukunft ALLE Arbeit der Unternehmen finanziert werden - so die These von Wilhelmi. Unternehmen könnten sich um eine Bank herum als Assoziation zusammentun. Die Bank kreditiert die Unternehmen, so dass diese an ihre MitarbeiterInnen Einkommen ausbezahlen können, und hilft den Unternehmen dabei, ihre Überschüsse und Unterschüsse an rückfließendem Geld auszugleichen. Dieses durch den Verkauf von Erzeugnissen eingenommene rückfließende Geld sei verbraucht und zu gar nichts anderem zu gebrauchen als zu solchen Ausgleichprozessen, man könne es aufgrund dieser Eigenschaft als Schenkgeld bezeichnen. Durch diese Einsicht und eine entsprechende rechtliche Form verwandelt sich der auch heute schon stattfindende Ausgleich. Man gibt nichts mehr ab, wie heute entweder gesetzlich vorgeschrieben als Steuern oder aus moralischer Großzügigkeit als Spende, sondern das rückfließende Geld selber besteht aus dieser Qualität des Schenkens.
Diese Darstellung von Kurt Wilhelmi traf in dem Workshop auf berechtigte Fragen und Kritik. In solch einer Geldordnung sei die unternehmerische Freiheit gefährdet. Der Unternehmer könne nicht mehr visionär und frei bestimmen, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll, er sei abhängig von der Kreditierung durch die Bank und könne auch nicht mehr darüber entscheiden, wofür die im Verkauf eingenommenen Mittel verwendet werden, etwa für Investitionen oder die Weiterbildung der Mitarbeiter.
So entstand in dem Workshop die Frage, wie die verschiedenen, alle berechtigten Gesichtspunkte sich so verbinden können, daß sie sich nicht widersprechen, sondern ein soziales Ganzes bilden, in dem jeder Mensch ein Künstler sein kann.
Diese Frage in all ihrer Wucht und Brisanz zum Erlebnis zu bringen, war das gewichtige Arbeitsergebnis des Workshop im Forum3.