Unsere Redaktion veröffentlicht regelmäßig Nachrichten über Aktionen und Kampagnen zur Direkten Demokratie und Selbstbestimmung.

Internationale Studienarbeit

13. Oktober 2022


Ansprechpartner
Kurt Wilhelmi
Telefon: +49 (0)30 42804390
E-Mail: kurt.wilhelmi@omnibus.org

Bericht Unternehmen Grundeinkommen. Auf der diesjährigen Jahrestagung des Freiburger Institute for Basic Income Studies - FRIBIS vom 10. bis 12. Oktober war der OMNIBUS mit zwei Beiträgen beteiligt. Einmal mit dem Workshop „Das Grundeinkommen als ökologische Qualität“ mit Michael von der Lohe und Kurt Wilhelmi und zweitens mit einem Vortrag von Michael von der Lohe:

1) In dem Workshop beschrieb Michael von der Lohe zunächst die Qualität der Bedingungslosigkeit. Nur wenn der Künstler in seinem Schaffen sich bedingungslos dem Kunstwerk hingibt, kann er es empfangen. Er muss also ganz von bisherigen Gewohnheiten und Vorlieben absehen und versuchen, wahrzunehmen, wie das Kunstwerk werden will. Diese Art des Vorgehens sei auf alle Tätigkeiten übertragbar. Auch im Denken sei es möglich, von bisherigen Urteilen und Vorstellungen abzusehen und sich ganz neu und unvoreingenommen den Begriffen zuzuwenden. Dann könnten diese als Wirklichkeiten erlebt werden.

Auf diese Art in die richtige Stimmung versetzt ging es dann daran, das Unternehmen Grundeinkommen und seine Finanzierung zu untersuchen. Kurt Wilhelmi stellte dar, wie vor etwa 200 Jahren die ersten Unternehmen entstanden und welche Aufgaben das Geld in der modernen arbeitsteiligen Wirtschaft übernommen hat. Die TeilnehmerInnen des Workshops machten sich bewußt, wie die wirtschaftlichen Abläufe vom Geld geregelt werden und dass es sich beim Geld immer um Vereinbarungen handelt, um Rechtsvorgänge. Es wird geschöpft, ermöglicht Produktion und Konsum, ist dann verbraucht und fließt wieder zurück zur Schöpfungsstelle. Mit der direktdemokratischen Realisierung des Unternehmens Grundeinkommen in diesem Geldkreislauf soll eine seelisch-geistige Qualität hervorgebracht werden, die allen anderen Unternehmen zugute kommt, die – künstlerische – Qualität der Bedingungslosigkeit.

Alle anwesenden Teilnehmer waren so vertieft in diese Betrachtung des Geldkreislaufs, dass es gar nicht nötig war, davon irgendwie eine Zeichnung zu machen. Eine große Schultafel stand zwar bereit, Kreide war vorhanden. Doch das Begriffsbild entstand im Inneren, in der denkenden Betrachtung. Entsprechend erfüllt schlossen die Teilnehmerinnen das entstandene Gespräch ab und vielleicht wurde der Workshop schon allein dadurch seinem Titel gerecht und hatte eine „ökologische Qualität“, dass wir uns den Verbrauch von Kreide gespart haben.

2) Michael von der Lohe hielt dann noch einen Online-Vortrag auf Englisch mit dem Titel: „Are there Conditions for the Unconditional“ – Gibt es Bedingungen für die Bedingungslosigkeit. Sein Resumé: Jeder Mensch ist die kleinste Minderheit und ist auf den Schutz durch alle anderen angewiesen. Jegliche persönliche Entwicklung bedarf der liebevollen Begleitung durch die Anderen. Deshalb sollten wir nicht den Fehler machen und ein bedingungsloses Grundeinkommen als politisches Geschenk empfangen wollen. Wir müssen es selbst, direktdemokratisch beschließen und hervorbringen. Nur dann können wir gemeinsam die entscheidende Qualität verwirklichen. „Nimm mich endlich einmal so, wie ich noch nicht bin.“

Der Vortrag von Michael erfolgte in einem Online-Austausch, von denen es auf der Tagung mehrere gab. Dadurch war es möglich, dass Menschen aus den verschiedensten Ländern teilnehmen und Beiträge einbringen konnten, z.B. aus Indien, Portugal und Brasilien. So wurde auf beeindruckende Weise erlebbar, wie es mittlerweile einen globalen Forschungszusammenhang zum Grundeinkommen gibt.

Hier einige Fotos, die mit Markierung E.S. sind von Enno Schmidt:
 

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