In diesem Sommer läuft in Berlin das Volksbegehren der „Expedition Grundeinkommen“. Da das Grundeinkommen nur auf Bundesebene real eingeführt werden kann, schlägt das Volksbegehren vor, dass in Berlin ein wissenschaftlich begleiteter Modellversuch zum Grundeinkommen durchgeführt werden soll. Wir unterstützen das Volksbegehren und der weiße OMNIBUS kam für zwei Wochen zum Unterschriftensammeln nach Berlin. Als Auftakt fand am 25. und 26. Juni die Tagung „Das Grundeinkommen als Bedingung für die Selbstbestimmung der Arbeit - Der jetzt anliegende Beitrag zur Entstehung der Sozialen Plastik - Absolute Waffenlosigkeit“ statt.
Die Veranstaltung wurde eröffnet mit zwei Vorträgen von Enno Schmidt und Johannes Stüttgen. Enno Schmidt führte in seinem Beitrag aus, dass es nicht bloß darauf ankomme, dass das Grundeinkommen eingeführt werde, denn das Grundeinkommen könne auch für Machtinteressen mißbraucht werden. Entscheidend sei vielmehr, wie es eingeführt werde, mit welcher Qualität. Es müsse bedingungslos sein, nur so könne es als Freiheitsimpuls wirksam werden. Und diese Qualität der Bedingungslosigkeit müssten wir selber hervorbringen.
Johannes Stüttgen beschrieb in seinem Vortrag, wie es heutzutage und in früheren Zeiten üblich war zu sagen: zuerst kommt die Arbeit, und dann, als ein Ergebnis, das Einkommen. Er führte aus und betonte zur Überraschung mancher Anwesenden, dass diese Abfolge durchaus Sinn mache und dass man diesen Gedanken nicht einfach so wegwischen könne. Gegen Ende seines Beitrags deutete sich dann aber auch an, wie dadurch, dass man nun trotzdem die Reihenfolge umdreht und sagt: zuerst das Einkommen und dann die Arbeit, eine Korrespondenz entsteht zu der Notwendigkeit, dass der Mensch seinen Lebens- und Arbeitsauftrag nicht mehr wie früher aus der Vergangenheit erhält, aus der Tradition und Gewohnheit, sondern aus der Zukunft.
In der Gesprächsrunde am darauffolgenden Tag gab es zur Einstimmung kurze Beiträge zur Finanzierung des Grundeinkommens von Kurt Wilhelmi und zu den aktuellen Berliner Volksbegehren von Laura Brämswig und es entwickelte sich ein anregender Austausch der Anwesenden. Dann startete der weiße OMNIBUS seine Tour durch die Stadt und sammelte Unterschriften für das Volksbegehren zum Grundeinkommen. Die letzte Portion wurde am 8. Juli an die Initiative übergeben.